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Chronik der Musikabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rothenbergen. Erstellt von Hans Bechtel, erweitert 1995 von Susanne Fischer, überarbeitet und erweitert von Sonja Jepsen (2008)

Das Jahr 1958 hat sicherlich für viele eine eigene Bedeutung, für die einen zeichnet dieses Jahr für das Wirtschaftswunder Deutschland in Verbindung mit einem Großen der deutschen Politik, Konrad Adenauer. Für andere ist es das Jahr, welches einen besonderen Wein hervorbrachte, wiederum andere betrachten dieses Jahr als ein besonderes Highlight, denn die Ikone des Rock und Roll Elvis Presley trat seinen Wehrdienst in Deutschland an, was einen Grossteil der Nation in Ekstase versetzte. Und dann gibt es ein kleines Dorf an der Kinzig , das nicht im Brennpunkt der Welt stand, sondern sich auf die eigenen Fähigkeiten seiner Bürger konzentrierte, auch hier sollte die Musik einiges verändern. Auf Initiative des Vorsitzenden der FFW Konrad Köhler und des Feuerwehrmanns Erich Viegelahn sollte der Spielmannszug der FFW-Rothenbergen gegründet werden. Zehn Musiker, die da waren: Heinz Pfeiffer, Konrad Schmick, Heini Betz, Helmut Faß, Walter Rückriegel, Siegfried Viegelahn, Erich Viegelahn, Heinz Köhler und Werner Schweinsberger trafen sich unter Stabführung von Hans Blume zur ersten Probe im Gasthaus Roth

Schon ein Jahr später konnte der Spielmannzug ein kleines Repertoire seines Könnens anlässlich eines Festes der Fußballjugend zu Gehör bringen. Ein Werbeabend im Jahr 1963 führte zur stetigen Vergrößerung und schließlich zu einer Erweiterung zum Spielmanns- und Fanfarenzuges. Im gleichen Jahr nahmen die Musiker an einem ersten Musikwettbewerb in Somborn teil, dem kurze Zeit später ein Wettstreit in Büdingen folgte, bei dem schon zwei Preise errungen werden konnten. Das 10-jährige Bestehen des Spielmanns- und Fanfarenzugs, wurde unter seinem Vorsitzenden Konrad Köhler vom 25. bis 27. Mai 1968, verbunden mit einem musikalischen Wettstreit, an dem vierzehn Musikvereine teilnahmen, die in elf verschiedene Klassen gegliedert waren, gefeiert. Der musikalische Teil oblag dem Stabführer Hans Blume. Und das gesamte Fest war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Höhepunkte der musikalischen Tätigkeit des Spielmanns- und Fanfarenzugs waren weiterhin ein vierter Platz bei den Deutschen Meisterschaften der Spielmanns-, Fanfaren- und Musikzüge 1970 in Mainz, sowie erste Preise bei einem internationalen Wettstreit im fränkischen Klein-Rinderfeld.

Die Umstellung des Fanfarenzugs auf Ventilinstrumente eines Musikzuges erfolgte nach langer Überlegung, jedoch mit Übereinstimmung aller Spielleute. Die schwere Entscheidung der musikalischen Umstellung wurde im Jahre 1973 unter dem Vorsitzenden Erwin Lauber vollzogen. Völlig andere Anforderungen kamen mit dieser Entscheidung auf die Musiker zu, Grundbegriffe der Notenlehre sowie die Spieltechnik der Einzelnen, neu zu erlernende Instrumente erforderten eine gründliche Ausbildung ( was hieß: 34 Personen wurden einzeln unterrichtet.. ) Musikdirektor Hermann Schäfer schuf durch sein Fachwissen die Grundlage für die weitere Entwicklung des damals 34 Personen umfassenden Orchesters.

Neben der Tätigkeit des Musikdirektors Hermann Schäfer, war der unermüdliche Einsatz des Vorsitzenden Erwin Lauber von größter Bedeutung. Besondere Verdienste hatte sich auch der Musikausschussvorsitzende Alfred Oefner erworben, er war nicht nur für das Notenmaterial verantwortlich, sondern verstand es auch den jugendlichen Nachwuchs zu motivieren, zu betreuen und mit ihm ein kameradschaftliches Verhältnis zu pflegen.

Unter der Leitung von Heinz Rogalski bestritten die Aktiven im Jahr 1976 ihr erstes Frühlingskonzert.

Ab 1977 übernahm Willi Fischer aus Wachenbuchen die Dirigententätigkeit. Willi Fischer, ein erfahrener und bewährter Dirigent, verstand es, die Musiker zu motivieren, und aus dem Musikzug wurde ein Blasorchester, das wesentlich das kulturelle Leben unseres Ortes mit seiner Präsens bei Veranstaltungen und Festlichkeiten bereichert.

Um die Proben zum Frühlingskonzert zu intensivieren, bereitete sich das Blasorchester 1979 erstmals an einem zweitägigen Probewochenende auf sein Frühlingskonzert vor. Dies wurde von den Musikerinnen und Musikern so gut angenommen, dass heute die „Musikklausurtage“ zu einem festen Bestandteil der Frühlingskonzertproben geworden sind.

Damit das Orchester auch über die Heimatgrenzen hinaus bekannt wurde, sorgten 1981 Einladungen der Feuerwehr Oerzen bei Lüneburg und der Pfarreimusik Wünnewil in der Schweiz. Zahlreiche gegenseitige Besuche und auch verwandtschaftliche Verbandelungen haben diese Freundschaften immer mehr vertieft.

Ein Höhepunkt zum 25-jährigen Bestehen der Musikabteilung, das 1983 gefeiert wurde, waren Rundfunkaufnahmen zur Sendung „Musikanten aus Hessen“ im großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks.

1984 wurde das Dirigat an Martin Schilling übergeben, unter seiner Regie wurde das Orchester um einen Saxophonsatz ergänzt. Auch seine langjährige Erfahrung im Bereich der Tanzmusik, konnte er bei dem Vorhaben, die Musik durch Gesang zu unterstützen, einbringen.

Auch das Jahr 1986 sollte eine große Rolle in der Chronik der Musikabteilung innehaben, denn dies ist das Gründungsjahr unseres Jugendorchesters. Nach Erreichen eines bestimmten Ausbildungsstandes haben die Jungmusiker hier die Möglichkeit, parallel zu ihrem Einzel- oder Gruppenunterricht, das Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten eines Orchesters zu üben. Dies bringt nicht nur Spaß sondern fördert auch das Zusammengehörigkeitsgefühl zum Verein und seinen Vereinskameraden. Nach Ablegen des Leistungsabzeichen in Bronze (D1) vor dem Hessischen Musikverband, dürfen die jungen Musikerinnen und Musiker dann auch das Stammorchester mit ihrem Instrument verstärken. …Aber nun wieder zurück zum Jahr 1987, denn schon ein Jahr nach seiner Gründung spielte das Jugendorchester unter der Leitung von Albert Komma seine ersten Stücke beim Frühlingskonzert.

1988 wurde der Dirigentenstab des Jugendorchesters an Wilfried Dietz übergeben, welcher ihn aber dann schon nach kurzer Zeit an Martin Bous weitergab.

1990 war ebenfalls ein sehr ereignisreiches Jahr für die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr. Alfred Oefner der eineinhalb Jahrzehnte die Geschicke des Blasorchesters geleitet hatte, wechselte vom Musikausschussvorsiztenden zum Chef der gesamten Feuerwehr. Günter Gärtner sollte nun seine Nachfolge antreten, ihm zur Seite stand Frank Pflanzer. Auch zwei Dirigentenwechsel brachte das Jahr mit sich. Nach dem Ausscheiden von Martin Schilling wurde Manfred Ifland mit der musikalischen Leitung des Orchesters betraut. Aufgrund seiner großen musikalischen Erfahrung, gelang es Ifland das Niveau des Blasorchesters in den folgenden Jahren kontinuierlich zu steigern. So wurde unter seiner Stabführung das Frühlingskonzert in einem neuen Kleid präsentiert, das sich bis heute gehalten hat. Es wurden ausschließlich neu einstudierte, konzertante Titel gespielt, während die volksmusikalische Musik im Rahmen der Kerb dem Publikum präsentiert wird. Aber auch bei dem Jugendorchester wurde der Dirigentenstab weitergereicht. Marion Ritter, hieß die erste Frau am Dirigentenpult. Um eine ständige Rotation zwischen Jugendorchester und Stammorchester gewährleisten zu können, fand in diesem Jahr erstmals, der nun zur festen Institution gehörige Schnuppernachmittag statt. Hier werden Jahr für Jahr immer wieder Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene für ein Instrument und das Spielen im Orchester begeistert.

1995 schied Manfred Ifland aus persönlichen Gründen beim Blasorchester in Rothenbergen aus. Nachfolger wurde der erst neunzehnjährige Jens Weismantel. Obwohl man ursprünglich seinen Vater Josef im Visier hatte, der aber für diese Aufgabe nicht frei war und seinen Sohn empfahl, stellte sich diese Lösung als äußerst fruchtbar für das Orchester heraus. Trotzdem es das erste Dirigat war, welches Weismantel innehatte – schaffte er es, die Fähigkeiten der Musikerinnen und Musiker von Jahr zu Jahr zu steigern. Im Jugendorchester stand ebenfalls ein Dirigentenwechsel an, Marion Müller wurde Nachfolgerin von Marion Ritter. Ebenso gab Günter Gärtner nach vierjähriger Tätigkeit seinen Musikausschussvorsitz an Horst Bechthold ab.

Günter Gärtner kehrte 1998, nachdem er zwei Jahre Stellvertreter des Musikausschussvorsitzenden Alfred Beliza war, wieder an die Spitze der Musikabteilung zurück. Auch die musikalische Leitung des Jugendorchesters wurde in diesem Jahr in neue Hände gelegt: Thorsten Rech - ein Mann aus den eigenen Reihen. Rech verstand es seine jungen Musikerinnen und Musiker zu begeistern und zu motivieren, auch hatte er ein Händchen dafür, die „ganz Jungen“ in seine Truppe zu integrieren. Durch seine Arbeit erleichterte er den Jungmusikern einen nahtlosen Übergang zum Stammorchester.

Im Jugendorchester stand 2002 ein Dirigentenwechsel an : Thorsten Rech übergab den Dirigentenstab an Thorsten Hiemer. Hiemer, ein junger, dynamischer Dirigent verstand es, den Musikgeschmack der jungen Leute auf den Punkt zu treffen, denn er mischte Rock, Pop und Filmmusik in den richtigen Dosen. Im gleichen Jahr wurde auf Initiative von Claus Mohn eine neue Gruppe gegründet: die Minnis, hier lernen die „Neuanfänger“ von Anfang an das Zusammenspiel im Orchester.

Nach Abschluß seines Studiums musste Jens Weismantel seine Dirigententätigkeit 2002 in Rothenbergen aufgeben. Hendrik Dorn übernahm für ein halbes Jahr die Nachfolge. Wiederum war der Musikausschuß um seinen Vorsitzenden Günter Gärtner gefordert, einen adäquaten Nachfolger zu verpflichten. Sven Adelberger war der neue Dirigent ab Januar 2003. Aufgrund der Tatsache, zwei Dirigentenwechsel innerhalb kürzester Zeit verkraften zu müssen, fiel das traditionelle Frühlingskonzert erstmals seit 26 Jahren aus. Adelberger, der gelernte Posaunist und Jazzmusiker, bereitete das Orchester auf bevorstehende Verpflichtungen im Jahre 2003 und auf das Frühlingskonzert 2004 bestens vor, so dass dieses Konzert auf sehr viel Beifall und Anerkennung stieß, sowie für das Ausgefallene entschädigte. Doch auch diese Zusammenarbeit sollte nicht von Dauer sein, im September 2004 trennten sich die Wege von Sven Adelberger und dem Blasorchester.

Claudia Baumann, die in diesem Jahr Günter Gärtner beerbte, hatte hiermit ihre erste Bewährungsprobe. Sie wurde fündig in dem 24-jährigen Trompeter Christoph Aßmann, der bis dato die Geschicke des Stammorchesters gekonnt und mit sehr viel Feingefühl leitet. Der engagierte Vollblutmusiker versteht es mit Geschick, Einfühlungsvermögen und Begeisterungsfähigkeit, die verschiedenen Charaktere und Altersgruppen des Stammorchesters gleichermaßen für konzertantes und volkstümliches zu begeistern. Aßmann hatte klare Vorstellungen von seinem ersten Engagement als Orchesterleiter in Rothenbergen : „Ich will gute Musik machen, die Leistung nach vorne bringen und auch selber viel hinzu lernen.“ –Nun, hier ist nichts mehr hinzuzufügen!!!!!

Mit der Wahl zur Musikausschussvorsitzenden gab Claudia Baumann ihre langjährige Tätigkeit als Jugendleiterin auf, welche von Claus Mohn übernommen wurde.

„Hohe Erwartungen noch übertroffen“ „Perfektes Zusammenspiel“ so konnte man kurz nach Weihnachten 2005 in der Tagespresse von Gelnhäuser Neuer Zeitung und dem Gelnhäuser Tageblatt lesen. Kommentiert wurde ein Konzert bei dem das Blasorchester und die Chöre des Gesangvereins „Eintracht“ Rothenbergen gemeinsam konzertierten. Die Zuhörer in der ausverkauften Bergkirche belohnten die Akteure mit nicht enden wollenden Beifallstürmen, doch es war nicht das einzige Konzert das das Blasorchester in diesem Jahr gab.

Im April des Jahres gab Christoph Aßmann sein Debüt beim Frühlingskonzert, wobei schon beim ersten Konzertmarsch, die Harmonie zwischen Orchester und Dirigent hörbar wurde. Aber auch das Jugendorchester unter der Leitung von Thorsten Hiemer präsentierte eine Musik, welche tobenden Applaus erntete. Doch der Neuheiten nicht genug- 2005 präsentierte die FFW eine neu gestaltete Homepage, Peter Stenzel ein engagierter Informatiker konnte für diese Arbeit gewonnen werden.

Das Jahr 2006 kündigte sich mit einem Führungswechsel in der Musikabteilung an, Claudia Baumann legte aus persönlichen Gründen ihr Amt in die Hände ihrer „Vize“ Eva Neumann, ihr zur Seite steht ein altbekanntes Gesicht bei der Musikabteilung in Rothenbergen: Günter Gärtner.

Auch dieses Jahr standen viele Auftritte und Konzerte an, so spannt sich der Bogen vom Feuerwerk an Stimmungs-und Schunkelliedern beim Familienabend über die Faschingsumzüge in Gelnhausen und Flörsheim bis hin zum musikalischen Grillfest, oder der Kerb bei der das Blasorchester traditionell seine volksmusikalische Musik zum Besten gibt. Aber noch ein Konzert der Extraklasse ist erwähnenswert, das Open-Air-Konzert an Heiligabend, hier verzaubert das Blasorchester seine Zuhörer seit 30 Jahren mit ihren weihnachtlichen Klängen unter freiem Himmel. Aber auch das Jugendorchester das unter seiner musikalischen Leitung von Thorsten Hiemer und der Jugendleiterin Jenny Reus auf ein 20-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, stellte beim Frühlingskonzert, Schnuppernachmittag, Kerb und Weihnachtsfeier sein Können unter Beweis.


DaCapo-die Bläserklasse für Erwachsene, ist das jüngste Kind der Feuerwehrfamilie. Als Eva Neumann Anfang des Jahres 2007 mit ihrer Idee bei Alfred Oefner (1.Vorsitzender der FFW) an die Tür klopfte, fand sie schnell ein offenes Ohr und Zustimmung für ihre Idee , denn Oefner ist ein Mann der gerne neue Wege beschreitet und „seinen Verein“ gerne vorwärts schreiten sieht. Tatkräftig und mit viel Energie wurde Neumanns Idee vom Musikausschuss umgesetzt, DaCapo- was „von Anfang an“ heißt, sollte allen Erwachsenen Neu- oder Wiedereinsteiger die Möglichkeit geben, ein Instrument zu erlernen. Da das Konzept vorsieht, dass alle bei Null anfangen und von der ersten Stunde an im Orchester spielen, ist sowohl der Erfolg als auch die Motivation sehr groß. Uwe Gesierich konnte als Dirigent für dieses Projekt gewonnen werden, bei welchem die Feuerwehr eine Vorreiterstellung im Kreis einnimmt, da wir der zweite Verein sind, der dies im Main-Kinzig-Kreis anbietet – Natürlich spricht auch der Erfolg für sich: Derzeit zählt DaCapo 27! Mitglieder.

Aber auch auf ihre Jugendarbeit kann die Musikausschussvorsitzende mit ihrem Team stolz sein, jedes Jahr sind Neuanmeldungen bei musikalischer Früherziehung, den Blockflöten oder den Orchester Instrumenten nach dem Schnuppernachmittag zu verzeichnen. Bei der Teilnahme der Kurse, die zum Erweb der Jugendleiterkarte, der Kleinen Stimmgabel oder der Leistungsabzeichen führen, sieht man wie motiviert die Jugendlichen für ihren Verein sind. Die Mehrzahl der Jungmusiker strebt nach Erlangen des Leistungsabzeichens in Bronze, welches zum Mitspielen im Stammorchester berechtigt, das Leistungsabzeichen in Silber oder Gold an.

Neue Wege wurden dieses Jahr auch beim Grillfest eingeschlagen. Mit dem “King of Soul” Waymond Harding wurde eine Partnerschaft eingegangen und eine Open Air Party veranstaltet.

Das Jahr 2008 startet mit einem Dirigentenwechsel beim Jugendorchester : Eva Neumann übernimmt den Dirigentenstab von Christoph Aßmann, der dieses Amt ein Jahr zuvor provisorisch von Thorsten Hiemer übernommen hatte.

Für das Blasorchester hat das Jahr 2008 eine ganz besondere Bedeutung: Es kann auf 50 Jahre Musikgeschichte zurück blicken! Viele musikalische Highlights werden dieses Jahr vom Blasorchester gesetzt – sie als Fans dürfen sich darauf freuen!